Weltwirtschaft wuchs stärker als von Experten prognostiziert.
Die Weltwirtschaft wuchs im Jahr 2023 mit 3,1 Prozent (Angabe: Kiel Institut für Weltwirtschaft, IfW) stärker als Experten prognostiziert hatten (2,2%, IfW, 2022). Ein wichtiger Grund hierfür war, dass die US-Wirtschaft nicht wie vorhergesagt schrumpfte, sondern um 2,4 Prozent expandierte. Auch etliche andere entwickelte Volkswirtschaften – z.B. Japan, Großbritannien, Australien oder Norwegen – wuchsen stärker als erwartet. Im Schwellenländerbereich übertrafen Lateinamerika als Region, China oder auch Russland die Prognosen. Anders im Euroraum: Hier bestätigte die Wirklichkeit mit einem BIP-Zuwachs von 0,5 Prozent die Voraussagen der Experten. Das galt auch für Deutschland, das mit einem Negativwachstum von -0,1 Prozent (aktuelle IfW-Berechnung) im Rahmen des Erwarteten blieb. Für 2024 sagen die Konjunkturexperten des IfW ein etwas gedämpfteres Wachstum der Weltwirtschaft voraus, wobei der Euroraum und Deutschland stärker wachsen sollen als 2023.
Wesentlich für die Weltwirtschaft wie auch für die Kapitalmärkte war im Jahr 2023 der zentralbankgestützte Rückgang der Inflation. In den USA ging sie von 6,4 Prozent im Januar auf 3 Prozent im Sommer zurück; danach zog sie wieder etwas an, im November 2023 lag sie bei 3,1 Prozent. In der Eurozone fiel die Teuerung von 8,6 Prozent im Januar auf 2,4 Prozent im November. Dazu trugen auch im letzten Quartal fallende Energiepreise bei. Die Kerninflation ohne Nahrung und Energie reduzierte sich weniger stark. Im November 2023 lag sie in den USA bei 4,0 Prozent (Januar 2023: 5,6 %), in der Eurozone bei 3,6 Prozent (5,2 %).
Die mächtigsten Zentralbanken, allen voran die US-Notenbank Fed, bestimmten im Jahr 2023 entscheidend die Erwartungen in Wirtschaft und Finanzwelt. Die Fed erhöhte bis Sommer viermal die Leitzinsen, die EZB bis Spätsommer sechsmal. Im Schlussquartal ließen beide Notenbanken die Zinsschraube unberührt. Die Signale der Fed deuteten zunehmend auf ein Ende des Zinserhöhungszyklus hin. Marktteilnehmer stellten sich darauf ein: Die Kapitalmärkte preisten seit Oktober die für 2024 erwarteten Zinssenkungen bereits ein.
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