Im ersten Quartal 2024 veränderten 9 Notenbanken der OECD-Ländergruppe den Leitzins
Im ersten Quartal 2024 veränderten 9 Notenbanken der OECD-Ländergruppe den Leitzins, 7 senkten die Zinsen, 2 hoben sie an. Darunter waren zwei Notenbanken führender Wirtschaftsnationen. Die Schweizer Nationalbank senkte angesichts sinkender Inflation den Leitzins überraschend um 0,25 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent. Und die Bank of Japan erhöhte erstmals seit 2007 und nicht ganz unerwartet den Leitzins um 0,1 Prozentpunkte auf ein Band zwischen 0 und 0,1 Prozent. Die anderen großen Notenbanken ließen ihre Leitzinsen unverändert und beschränkten sich darauf, die Markterwartungen mit Worten statt mit Taten zu steuern. Im ersten Quartal setzte sich das alte „Spiel“ aus dem Vorjahr fort: Zinswende eher früher oder später als erwartet? Die Fed dämpfte angesichts hartnäckiger Inflation und robuster Konjunktur mal wieder überzogene Erwartungen an Timing und Häufigkeit der Zinssenkungen. Aus der EZB kamen indessen andere Töne: In Anbetracht fallender Euro-Inflation signalisierte sie, sich auch unabhängig von der Fed zu baldigen Zinssenkungen entschließen zu können.
Das Hin und Her beim Feintuning der Erwartungen hatte keine massiven Auswirkungen auf die Anleiherenditen. Im Quartalstrend stiegen die Renditen von Staats-Anleihen moderat. Zehnjährige US-Staatsanleihen rentierten zu Beginn des Jahres mit 3,88 Prozent, Ende März waren es 4,21 Prozent. Das ist zwar einerseits deutlich unter den Höchstwerten im Herbst 2023 von 5 Prozent, aber andererseits auch klar über dem Wert von 3,52 Prozent ein Jahr zuvor. In anderen Ländern sind die Renditen von Staatsanleihen dieser Laufzeit niedriger, aber das Verlaufsprofil war häufig ähnlich: In Deutschland rentierten 10-jährige Staatspapiere Anfang Januar mit 1,95 Prozent, Ende März mit 2,29 Prozent.
Steigende Renditen bedeuten fallende Kurse am Rentenmarkt. Wie veränderten sich Renten-Indizes im Quartal? Der breite Bloomberg Barclays Global Aggregate Bond Index, der Staats- und Unternehmensanleihen aus entwickelten und Schwellenländern erfasst, gab in Quartalsfrist um 1,5 Prozentpunkte nach. Auch andere Indizes, die Staatsanleihen oder Unternehmensanleihen fortgeschrittener Volkswirtschaften enthalten, verloren leicht. Manche Indizes, die Unternehmensanleihen abbilden, haben in den vergangenen drei Monaten jedoch auch geringfügig zugelegt.
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